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Dark Heir

von C.S. Pacat
Auflage:1. Auflage
Seitenanzahl:560 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2024
Verlag: LYX.digital
ISBN:978-3-7363-1842-7
€ 14,99 inkl. MwSt. noch nicht lieferbar, erscheint 05/2024 Auf meinen Merkzettel
Kurztext / Annotation

»In einer Vergangenheit, an die du dich nicht erinnern kannst, gehörtest du mir.«

Der magische Krieg gegen die Dunklen Kräfte ist noch nicht vorüber: Eine neue Gefahr erhebt sich, doch nur eine Handvoll Kämpfer:innen des Lichts sind übrig. Will Kempen und seine Vertrauten müssen ins Herz der Alten Welt reisen, neue Bündnisse schließen und Rätsel der Vergangenheit entschlüsseln, um die Rückkehr des Dunklen Königs aufzuhalten. Doch Will selbst trägt ein Geheimnis in sich - die Wahrheit darüber, wer er wirklich ist. Jede wache Sekunde ringt er mit der Dunkelheit, die in ihm schlummert, und auch die Anziehung zu dem verführerischen, aber gefährlichen James St. Clair macht es ihm nicht leichter, gegen das Schicksal anzukämpfen, das ihm prophezeit wurde ...

»DARK RISE nimmt dich an die Hand und entführt dich in eine gefährliche, mächtige Welt. Du wirst dich nicht entziehen können.« CHLOE GONG

Zweiter Band der DARK-RISE-Trilogie




C.S. Pacatist ein:eUSA-TODAY- undNEW YORK-TIMES-Bestseller-Autor:in. Pacat wurde in Australien geboren und hat schon in Tokio und Perugia gelebt.Derzeit lebt und schreibt Pacat in Melbourne.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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1

Will erklomm das Ufer der Lea und spürte, wie ihm sein Magen vor lauter Grauen in die Kniekehlen rutschte.

Er schaute auf die Sumpflandschaft hinaus und konnte nur Ödnis entdecken. Das duftende, feuchte Grün des Mooses und der wogenden Gräser war verschwunden. An seiner Stelle klaffte nun ein Krater aus verbrannter Erde, in dessen Mitte der zerbrochene Torbogen aufragte wie ein Tor zu den Toten.

Kam er zu spät? Waren all seine Freunde tot?

James kam neben ihm zum Stehen. Er saß auf dem schneeweißen Steward-Pferd, das Katherine zurückgelassen hatte. Will konnte nicht umhin, einen Blick zur Seite zu werfen, um James' Reaktion zu sehen. Nun, da sein blonder Haarschopf unter der Kapuze eines weißen Umhangs verborgen lag, hätte James wie ein Steward aus der alten Zeit aussehen können, der durch die uralten Lande ritt. Doch er war jung, und unter dem Umhang trug er die neueste Londoner Mode. Seine Miene verriet nichts, nicht einmal, als er den Blick auf die Zerstörung richtete, die einst die Halle gewesen war.

Will durfte nicht darüber nachdenken, was er mit James an seiner Seite hier machte. Er hätte nicht zurückkommen sollen. Er hätte James nicht mitbringen sollen. Das wusste er. Er hatte es trotzdem getan. Die Falschheit dieser Entscheidung nahm mit jedem Schritt zu. Er zwang seinen Blick nach vorne und konzentrierte seine Gedanken auf seine Freunde.

Am Rand der verbrannten Erde scheuten die Pferde. Wills schwarzer Wallach Valdithar bewegte den Kopf ruckartig auf und ab, blähte die Nüstern, spürte offenbar verdorbene Magie. Neben ihm versuchte James, sein weißes Steward-Ross zum Weitergehen zu zwingen, während sein Pferd aus London, das er am Zügel hinter sich herführte, stieg und bockte und versuchte, sich loszureißen. Die verschreckten, widerwilligen Pferde waren die einzigen lebendigen Wesen, die über den verkohlten Boden liefen, der von schwach glimmender Asche bedeckt war. Tiefe Stille umgab sie, weil es hier weder lebendige Vögel noch Insekten gab.

Aber der schlimmste Anblick von allen war das Tor.

Die Halle der Stewards sollte durch Magie vor der Welt verborgen sein. Ein Vorübergehender würde lediglich einen einsamen alten Steinbogen sehen, der auf der feuchten Erde langsam verfiel. Man könnte an ihm vorbeigehen oder sogar hindurchgehen und den Sumpf niemals verlassen. Nur jene, durch deren Adern Steward-Blut floss, konnten den Torbogen durchschreiten und sich in den uralten luftigen Gängen der Halle wiederfinden.

Doch nun war der steinerne Torbogen eine klaffende Wunde in der Welt. Nach allen Seiten hin befand sich der leere Sumpf, doch wenn man hindurchschaute ... Will konnte die Halle klar und deutlich erkennen.

Sie sah falsch aus, wie eine Verletzung, wie ein Riss.

Es war, als würde man seine Finger gedankenlos in eine Wunde drücken. Er stellte sich vor, wie ein Wanderer im Sumpf seinen Kopf hindurchsteckte und dann Männer aus London herbrachte, um im Inneren herumzuschnüffeln.

»Die Schutzzauber wirken nicht mehr«, sagte James.

Unter der Kapuze seines weißen Umhangs verriet James' Gesicht nach wie vor nichts, aber die Anspannung seines Körpers übertrug sich auf sein Pferd.

Will umfasste die Zügel fester. Die Wirkung der Schutzzauber war nicht bloß aufgehoben, sie waren von derselben zerstörerischen Macht zerfetzt worden, die auch den Sumpf aufgerissen hatte.

Es gab nur ein Wesen, das so etwas hätte bewerkstelligen können.

Hatte der Schattenkönig, der in Bowhill befreit worden war, die Schutzzauber eingerissen? Hatte er die Halle eingenommen? Hatte er jeden, den Will kannte, getötet?

Und dann folgte ein noch düstererer Gedanke, eine tiefere Angst, die sich in ihm emporwand:

Saß dieses Wesen jetzt in finsterer Boshaftigkeit auf seinem Thron und wartete darauf, ihn willkommen zu heißen?

»Sollen wir?«, fragte James.

Dass sie in der Lage