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Das Reich der Spindeln

Roman - Epische High-Fantasy: Die deutsche Ausgabe der TikTok-Sensation 'Fate Breaker' von Victoria Aveyard
Seitenanzahl:736 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2024
Verlag: Penhaligon
ISBN:978-3-641-28694-1
€ 12,99 inkl. MwSt. noch nicht eingetroffen, voraussichtlich ab 05/2024 lieferbar Auf meinen Merkzettel
Kurztext / Annotation

Die TikTok-Sensation FATE BREAKER auf Deutsch: Die Fortsetzung der epischen High-Fantasy-Saga von Platz 1-SPIEGEL-Bestsellerautorin Victoria Aveyard!
Das Schicksal der Welt steht in der Tat auf Messers Schneide: Dem machtgierigen Tyrannen Taristan ist seine legendäre Spindelklinge abhandengekommen - und liegt nun in den Händen seiner Nichte Corayne. Endlich scheint es möglich, dass mit dieser Waffe die dunklen Kräfte, die Taristan und seine geliebte Königin Erida entfesselt haben, zurück in ihre Spindelwelt gedrängt werden. Zwei Portale sind noch offen, und hinter einem erwartet Corayne ein hasserfüllter Gott - der Lauernde ...

Packende Magie, tiefgründige Figuren und tödliche Wendungen - die perfekte Lektüre für die nächste Generation an Tolkien-Fans.

Victoria Aveyards epische »Realm Breaker«-Saga:
1. Das Reich der Asche
2. Das Reich der Klingen
3. Das Reich der Spindeln

Die Schriftstellerin und studierte Drehbuchautorin Victoria Aveyard, geboren in Massachusetts, wuchs mit Der Herr der Ringe, Star Wars, Indiana Jones, Harry Potter und LOST auf. Ihre erste eigene Fantasywelt schuf Aveyard mit ihrer Romanserie »Die Farben des Blutes«, deren Bände alle auf Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste standen, in 41 Sprachen übersetzt wurden und auch im deutschsprachigen Raum ein Bestsellerphänomen waren. Aveyards neue High-Fantasy-Saga »Realm Breaker« ist düsterer, tiefgründiger und erwachsener. Der erste Band »Das Reich der Asche« stieg ebenfalls auf Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste ein. Sie lebt in Los Angeles.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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1

Die Zurückgelassenen

Charlon

Ein abtrünniger Priester zählte die Namen seiner Götter auf und betete zu jedem einzelnen.

Syrek. Lasreen. Meira. Pryan. Imor. Tiber.

Kein Laut kam ihm über die Lippen, aber das spielte keine große Rolle. Die Götter würden ihn so oder so hören. Aber werden sie auch alles anhören?

Während seiner Tage in der Kirche hatte sich Charlie häufig gefragt, ob es die Götter wohl wirklich gab. Ob die Welten jenseits von Allwacht noch immer existierten und nur auf der anderen Seite einer geschlossenen Tür warteten.

Inzwischen wusste er die Antwort. Wusste Bescheid bis zum Überdruss.

Die Götter gibt es wirklich, und die fernen Welten sind hier.

Mare in der Wüste, seine Spindel, wie sie die Oase überflutet hatte. Die Aschenlande am Tempel, eine Leichenarmee, die aus den Tiefen des Tempels hervormarschiert kam.

Und jetzt verbrannte Infyrna die Stadt vor seinen Augen.

Die verfluchten Flammen züngelten zu einem schwarzen Himmel auf, während zugleich ein Schneesturm tosend den Rauch mit sich riss. Die brennende Welt verschlang die Stadt Gidastern und drohte die Armee der Gefährten mit ihr zu vertilgen. Charlie blickte zusammen mit den Verbliebenen ihrer durchnässten und verdreckten Truppe zur Stadt hin, die vor Entsetzen geweiteten Augen aller Krieger waren starr auf das Geschehen gerichtet. Älteste und Sterbliche, jütische Räuber und Soldaten aus Trec. Und die Gefährten. Auf allen Gesichtern zeichnete sich die gleiche Angst ab.

Doch dieses Gefühl hielt sie nicht davon ab, nach vorn zu stürmen, und ihr Schlachtruf hallte durch den Rauch und den fallenden Schnee wider. Alle ritten auf die Stadt zu, auf die Spindel und die Flammen der Hölle selbst.

Alle außer Charlie.

Er verlagerte sein Gewicht im Sattel. Inzwischen fühlte er sich auf seinem Pferd wohler als früher. Trotzdem taten ihm alle Glieder weh, und ihm hämmerte der Kopf. Er wünschte sich Tränen und die Erleichterung, die sie mit sich brachten. Ob sie wohl gefrieren oder kochen würden?, fragte er sich, während die Welt vor seinen Augen in Trümmer zu zerfallen schien.

Der Schneesturm, die Feuersbrunst. Die Schlachtrufe von Ältesten und Jüti gleichermaßen. Die Pfeile der Unsterblichen sirrten, und treckischer Stahl klirrte. Zweihundert Pferde hämmerten über das kahle Land und preschten auf die flammenden Tore von Gidastern zu.

Charlie hätte am liebsten die Augen geschlossen, doch er konnte es nicht.

Zumindest das bin ich ihnen schuldig. Wenn ich nicht kämpfen kann, kann ich wenigstens zusehen, wie sie dahingehen.

Ihm stockte der Atem.

Ich kann ihnen beim Sterben zusehen.

»Ihr Götter, vergebt mir«, murmelte er.

Seine Satteltasche, voller Schreibfedern und Tinte, hing schwer an der Flanke seines Pferdes. Das waren seine Waffen, mehr als irgendetwas sonst. Und in diesem Moment waren sie völlig nutzlos.

Also kehrte er zu der einzigen Waffe zurück, die ihm jetzt noch verblieben war.

Die Worte seines Gebets kamen langsam und zögernd, drangen aus den vergessenen Winkeln eines anderen Lebens hervor.

Das Leben, bevor ich mich in jenem Loch in Adira verkrochen habe. Bevor ich jedem Königreich der Wacht getrotzt und meine Zukunft zerstört habe.

Während er die Gebetsformeln aufsagte, blitzten Erinnerungen in ihm auf, messerscharf. Seine Werkstatt unter Priesters Hand, der Geruch von Pergament in dem feuchten, klammen Steinraum. Das Gefühl der Galgenschlinge um seinen Hals. Die Wärme einer Hand auf seinem Gesicht, Garions Schwielen, so vertraut wie nichts sonst auf der Wacht. Charlies Gedanken blieben bei Garion und ihrer letzten Begegnung hängen. Es schmerzte noch immer, eine Wunde, die niemals ganz verheilt war.

»Fryiad der Erlöser«, fuhr er fort, nannte den Gott von Infyrna beim Name