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Ein blitzsauberer Mord

Tilly Blich ermittelt von Andreas Suchanek
Seitenanzahl:368 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2024
Verlag: Heyne Verlag
ISBN:978-3-641-30157-6
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Kurztext / Annotation

Aufgepasst, ihr Mörder: Hier kommt Tilly Blich. Reinigungskraft, Basset-Besitzerin und Erstklasse-Ermittlerin!
Als Tilly Blich sich den Traum einer eigenen Reinigungsfirma erfüllt, ahnt sie noch nicht, welche Herausforderungen ihr bevorstehen. Die Räumlichkeiten von »Plitz & Blank« entpuppen sich als heruntergekommene Kaschemme im skurrilen Städtchen Untertannbach. Statt als Chefin zu delegieren, muss Tilly wieder selbst den Wischmopp schwingen und stößt bei ihrem ersten großen Auftrag prompt auf die Leiche des ortsansässigen Architekten. Leider hat sie zuvor bereits den Tatort in einen lupenreinen Zustand versetzt - und wird damit sofort zur Hauptverdächtigen des inkompetenten Kriminalhauptkommissars Stubs. Da hilft nur eins: selbst ermitteln. Bewaffnet mit Essigreiniger und unterstützt von Kommissarin Sarah Kraft, dem Abiturienten Leon und Kuchengöttin Gerdy kommt Tilly dem Mörder immer näher. Und gerät dabei selbst in größte Gefahr ...

Andreas Suchanek (*1982) verfasste bereits in Jugendjahren seine ersten Geschichten und Romane. Nach dem Studium der Informatik begann er damit, seine Geschichten hauptberuflich zu veröffentlichen. Seinen bisher größten Erfolg hatte Suchanek mit der Urban-Fantasy-Reihe »Das Erbe der Macht«, die mit dem Deutschen Phantastik Preis und dem LovelyBooks Leserpreis ausgezeichnet wurde. Er ist für seine gemeinen Twists bekannt.

Mit Nica Stevens verbindet ihn eine enge jahrelange Freundschaft. Als Autorenduo Stevens & Suchanek schreiben sie rasante Thriller.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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1. KAPITEL

Ein Tag zuvor

Tillys gute Laune hielt an, bis sie den Wagen vor ihrer neuen Firma parkte.

Der Weg hierher war ein einziger Freudentaumel gewesen. Zuerst hatte sie ihrem Chef in Köln die Putzhandschuhe auf den Tisch geknallt und danach die Kündigung. Nichts mehr mit Nachtschichten, flexiblen Einsätzen in sozialen Brennpunkt-Ämtern oder Gehaltskürzungen. Das jahrelange Sparen hatte sich gelohnt.

Vor wenigen Tagen hatte Tilly die Anzeige entdeckt.

Reinigungsfirma

in idyllischer Lage zu verkaufen.
Umfangreicher Kundenstamm und
engagierte Mitarbeiter inklusive.

Sie hatte kurz mit der Sekretärin telefoniert, die auch alle bisherigen Steuerunterlagen an sie geschickt hatte. Sah solide aus. Und weil Tilly es auf der einen Seite mit einem nervenden Ex und auf der anderen mit einem Chef, der sie zur Weißglut trieb, zu tun hatte, beschloss sie ihr gesamtes Erspartes in die neue Firma zu stecken. Ihre Firma.

Nach der Kündigung sprang sie in ihr Auto und düste, begleitet vom summenden Geräusch des Elektroantriebs, in Richtung Untertannberg. Eine Fahrt, die sie direkt ins Schwabenland führte.

Nun hielt sie vor der Fassade eines ziemlich heruntergekommenen Gebäudes, das nach außen wie ein Geschäft aus den Sechzigern aussah. Also eines, das in den Sechzigern geschlossen worden war. Auf der verdreckten Scheibe stand in großen Lettern Plitz & Blank.

Womöglich war es doch keine so gute Idee, ihrem alten Chef stolz die Bilder der eigenen Firma zu schicken.

Sie schluckte und stieg aus.

»Frau Blich?« Das Geräusch von Stöckelschuhen erklang. »Frau Tilly Blich?«

Vor ihr stand eine schlanke Dame in den frühen Fünfzigern. Sie trug einen eleganten Bleistiftrock, eine helle Bluse in modernem Schnitt, und die Haare waren eindeutig frisch gefärbt. Eine dezente Note Chanel No 5 umgab sie.

»Ich fürchte schon«, sagte Tilly stockend. »Und Sie sind dann wohl ...«

»Pelz. Dorothea Pelz. Ich habe meinen Mädchennamen wieder angenommen.« Sie verzichtete darauf, Tillys ausgestreckte Hand zu ergreifen, als sei diese ein Bakterienherd, den Reinigungskräfte eben so mit sich herumtrugen. »Wir haben telefoniert.«

Erst jetzt realisierte Tilly, dass Frau Pelz eindeutig nicht die Sekretärin war. »Sind Sie die Vorbesitzerin?«

»Gott bewahre, nein.« Frau Pelz lachte in einer Mischung aus Unglauben und dezentem Entsetzen. »Ich und eine Reinigungsfirma, das ginge gar nicht. Am Ende müsste ich noch hier wohnen in dieser«, ein Räuspern folgte, »wunderschönen Stadt. Wollen wir uns Ihr neues Reich ansehen?«

Frau Pelz wartete nicht auf eine Antwort. Sie kramte einen rostigen Schlüssel heraus, friemelte ihn in das Schloss und drehte ihn herum. Mit einem Schritt nach vorn wollte sie die Tür aufschieben, die jedoch ruckelnd über den Boden schabte, was dafür sorgte, dass Frau Pelz dagegen stieß. Grimmig runzelte sie die Stirn und stemmte das Hindernis mit der Schulter auf. »War doch gar nicht so schwer.« Sie keuchte.

Tilly fühlte sich in einen Albtraum versetzt. Die hochmoderne Reinigungsfirma aus ihrer Vorstellung entpuppte sich als Drecksloch, das von innen noch schlimmer aussah als von außen. Eine dicke Staubschicht lag über einer Theke, die sich vorne durch den Raum zog. Fast wirkte es, als sei dies die ehemalige Redaktion einer Zeitung. Oder die Geschäftsräume einer sehr alten Bank. Es roch muffig. Der filzbelegte Boden war vermutlich tatsächlich ein Bakterienherd. Mit Mutationsgefahr.

»Schön«, krächzte Tilly.

»Man muss hier natürlich ein wenig saubermachen«, sagte Dorothea Pelz in verschwörerischem Ton. »Aber dafür sind Sie ja perfekt geeignet.«

Vorsichtig tapste Tilly weiter in den Raum. »Und die hochmodernen Reinigungsgeräte?«

Frau Pelz ging zu einer schmalen Tür und öffnete diese. Dahinter standen ein Rollwagen, Wischmopp